Bereits vor Jahren wurde der Simbabwe-Dollar durch den US Dollar ersetzt. Damals waren die Menschen sehr glücklich, denn die rasende Inflation wurde gestoppt. Läden und Geschäfte konnten öffnen und es gab im Land wieder etwas zu kaufen. Fast alles kostet inzwischen etwa doppelt so viel wie im benachbarten Südafrika oder Botswana. Sowohl für uns als auch für große Hilfsorganisationen ist alles sehr teuer geworden. Der Euro verlor im Tausch mit dem US$ in den letzten Jahren an Wert.
Mit Hilfe von Schwester Katharina haben wir daran gearbeitet, die Kinder trotz aller Probleme weiter zu unterstützen. Viele Organisationen zogen sich aus Simbabwe zurück, sie können mit den gleichen finanziellen Mitteln in anderen Ländern wesentlich mehr Menschen erreichen.
Seit einiger Zeit gibt es eine neue Herausforderung: „Mangel an Bargeld“. Es können jede Woche nur noch 50 US$ in bar abgehoben werden, die Gebühren sind mit 10 US$ pro Auszahlung sehr hoch. Außerdem gibt es US$ nur von einem sogenannten US$ Konto. Um das Problem zu lösen putty download windows , werden im Land „Bond-Notes“ gedruckt. Die Bonds sind dem US$ gleichgesetzt, jedoch wertlos im Ausland und deshalb unbeliebt. Da auch die Bond-Notes nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, können in einer Woche höchstens 200 Bonds abgehoben werden, mit 10 US$ Gebühren. Täglich gibt es lange Schlangen vor den Banken. Als Tourist kann man in großen Läden mit Kreditkarte bezahlen, viele Einheimische haben aber gar keine Kreditkarte.
Schwester Katharina behilft sich mit Überweisungen, d.h. sie überweist einen bestimmten Geldbetrag an die Läden. Im Rahmen des Guthabens darf sie dann einkaufen. Sobald das Geld aufgebraucht ist, muss sie eine neue Überweisung ausstellen. Kleine Händler und Verkäufer auf den Märkten sind auf Bargeld angewiesen und leiden besonders unter dem Mangel. Sie können ihre Ware in Südafrika nicht mit den Bonds einkaufen.
Die Bargeldknappheit wurde verursacht durch das fehlende Vertrauen in die Banken und das Land. Viele Menschen haben ihre Konten in US$ geplündert und horten das Geld lieber zuhause. Sie befürchten, dass das Land zusammenbricht und alles Geld auf Bankkonten eingefroren oder enteignet wird.
Margret Thumm-Jorge 17.07.2017