Bericht „Spiegel“ vom 31. März 2020
In Simbabwe ist das Gesundheitssystem nahezu kollabiert. So wurden im Herbst des vergangenen Jahres 435 Mediziner entlassen, weil sie sich für eine angemessene Behandlung eingesetzt hatten. Daraufhin begannen viele Krankenschwestern und Ärzte der öffentlichen Krankenhäuser zu streiken. In einem Statement der Ärzteschaft ist von einem „stillen Genozid“ die Rede, der an der Bevölkerung Simbabwes begangen werde. Selbst Menschen mit eigentlich heilbaren Krankheiten oder Verletzungen sterben, weil sie nirgendwo behandelt werden können. In vielen Krankenhäusern gibt es nicht mal mehr Bandagen, Spritzen oder Operationshandschuhe. Von Medikamenten, Beatmungsgeräten oder Covid-19-Tests ganz zu schweigen. Auch deshalb könnten die bislang registrierten Corona-Fälle in Simbabwe noch so gering sein (Johns Hopkins University 12.04.2020: 14 Infizierte, davon 3 Verstorbene).
Gleichzeitig ist die Bevölkerung extrem geschwächt und traumatisiert. Diktator Robert Mugabe wurde Ende 2017 nach 37 Jahren an der Macht vom Militär abgesetzt. Seitdem hat sein Nachfolger Emmerson Mnangagwa das Land nach und nach in den Ruin getrieben. Ständige Preis- und Steuererhöhungen, Mangel an Grundnahrungsmitteln, Misswirtschaft und Korruption setzen der Bevölkerung zu. Die Uno warnte vor „von Menschenhand geschaffenen Hungertoden“. 60 Prozent der 14 Millionen Menschen in Simbabwe sollen unter Nahrungsmittelengpässen leiden oder sich Nahrung nicht mehr leisten können. Viele Menschen haben kein geregeltes Einkommen und leben von dem, was sie täglich verdienen. Sie können keine Lebensmittel für mehrere Wochen kaufen. Noch dazu sollen sich die Preise einiger Produkte nun wegen der starken Nachfrage verdoppelt haben.“
Die Kernen-Masvingo-Gesellschaft leistet Hilfe im Bereich ihrer Möglichkeiten, die in Masvingo dankbar angenommen wird. Auch die Erste-Hilfe- und Rettungs-Ausrüstung aus dem Container-Versand wird jetzt im Isolations-Centre eingesetzt, wie uns der Townclerk von Masvingo über WhatsApp mitteilte.
Angestellte der Stadt Masvingo begutachten das Sanitäts-Equipement aus Kernen (RU)