Simbabwe und das Gespenst von Covid-19 Vatkian News vom 17.05.2020

Bericht von Lydia O’Kane.

Simbabwe war In der Vergangenheit als Brotkorb Afrikas bekannt und exportierte Weizen, Tabak und Mais in den Rest der Welt. In den letzten Jahren war das Land jedoch von einer Wirtschaftskrise betroffen, zu der auch der Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten gehörte. In einer Zeit, in der ein Großteil der Welt der Corona-Virus-Pandemie ausgesetzt ist, besteht Anlass zur Sorge, dass Länder wie Simbabwe schlecht auf einen solchen Ausbruch vorbereitet sind.

Die Länderbeauftragte Verity Johnson von CAFOD, der offiziellen Hilfsorganisation der katholischen Kirche in England und Wales, und Mitglied des Caritas-Netzwerks: „Die Aussicht auf eine Pandemie in Simbabwe ist erschreckend, Simbabwe befindet sich seit vielen Jahren in einer Krise. Wir hatten bereits rund 6 Millionen Menschen, die von Ernährungsunsicherheit betroffen waren. 6 Millionen Menschen, die hungrig sind und nicht genug zu essen haben, und all das wird durch die aktuelle Krise noch verschärft.“

Ein weiteres Problem ist das heruntergekommene Gesundheitssystem des Landes. Verity fuhr fort: „Wir haben bereits unnötige Todesfälle durch vermeidbare Krankheiten gesehen.“ Sie bemerkte auch, dass es weder Medikamente noch Betten gibt, um mit einer Krise dieser Art fertig zu werden. Auch verzeichne das Land einen enormen Anstieg von Malaria-Fällen und einen Rückgang der Zahl der geimpften Menschen. Verity stellte fest, dass die Anzahl der Infektionen im Land derzeit gering ist (44 Infizierte/4 Verstorbene). Sie wies jedoch darauf hin, dass nur wenige Tests auf das Corona-Virus durchgeführt werden und befürchtet, dass Simbabwe „genau am Anfang der Kurve stehen könnte“.

Anmerkung: Simbabwe zählt 13,8 Mio. Einwohner, fast die Hälfte der Bevölkerung ist von akuter Hungersnot bedroht. Dabei ist Simbabwe eines der rohstoffreichsten Länder Afrikas mit beachtlichen Bodenschätzen an Gold, Platin, Nickel, Kupfer, Zinn, Diamanten, Kohle und Tonminerale.