Bei einer Demonstration in Harare wurden letzten Freitag die renommierte Schriftstellerin Tsitsi Dangarembga sowie Mitglieder der MDC, der größten Oppositionspartei in Simbabwe, verhaftet. Die Demonstranten protestierten gegen Korruption und Misswirtschaft der Regierung. In allen größeren Städten war Militär und Polizei eingesetzt, aus Angst vor Verfolgungen nahmen die meisten Bürger nicht an den Versammlungen teil. Die Verhaftung unschuldiger Demonstranten löste internationale Proteste aus, u. a. auch der Europäischen Union. Nach einer Nacht im Gefängnis erfolgte die Freilassung am nächsten Tag gegen eine Kaution von 5.000 US-Dollar.
Tsitsi Dangarembga (© Getty ImagesAFP/D. Roland)
Tsitsi Dangarembga lebte mit ihrer Familie etliche Jahre in Deutschland. Sie wurde 1959 im damaligen Rhodesien geboren und war 1984 die erste schwarze Simbabwerin, die einen Roman herausbrachte. Die Novelle „Nervous Conditions“ (dt.: Der Preis der Freiheit) zählt zu ihren größten Erfolgen. Dangarembga setzte ihre Ausbildung an der Berliner Film- und Fernsehakademie fort und machte u. a. einen Film für das deutsche Fernsehen „Everyone’s Child“ über Kinder in Not.
„Der Preis der Freiheit“ wurde in die Top Ten der 100 besten Bücher Afrikas des 20. Jahrhunderts gewählt, darin verarbeitet die Autorin eigene Erfahrungen und Erlebnisse. Erzählt wird die Geschichte der jungen Tambu und deren Emanzipation in einer patriarchalischen Gesellschaft (Rowohlt TB, 283 S.).