Mbira (1) – das traditionelle Musikinstrument in Simbabwe

Unterwegs in Simbabwe, lauscht man verwundert den Klängen eines archaisch anmutenden Zupfinstrumentes, der Mbira (das Wort kommt aus der Shona-Sprache). Das seit Urzeiten überlieferte Instrument, eine Art Daumenklavier, gehört zur Gruppe der Lamellophone und wurde zum Mittel mündlicher Überlieferungen. Es ist Symbol für Widerstand und Unabhängigkeit und hat die Identität der Simbabwer bis heute geprägt.

Auf einem Holzbrett sind mehrere Metallzungen versetzt aufgebracht, die ursprünglich aus Bambus bestanden. An der Vorderseite sind Bruchstücke von Schneckengehäusen oder auch Kronkorken als Rasseln befestigt, die für ein schnarrendes Geräusch sorgen. Oft wird eine Kalebasse als Klangkörper verwendet. Dabei entwickelt es eine Klangvielfalt, die man hinter der einfachen Bauweise nicht vermutet.

„Mbira dza vadzimu“ mit Kronkorken als Rasseln

Die Mbira wird häufig gespielt, etwa bei religiösen Zeremonien, Hochzeiten und anderen gesellschaftlichen Zusammenkünften. Beim Spielen wird das Instrument in beiden Händen gehalten und die Zungen mit Daumen und Zeigefinger gezupft. Die Variante „Mbira dza vadzimu“ (Mbira der Vorfahren) wird nur zu rituellen Zwecken im Zusammenhang mit Ahnenkulten eingesetzt. Dabei dient die Musik dazu, eine Art Verbindung zwischen den Geistern und den Ahnen herzustellen. Inzwischen hat die Mbira auch in der modernen Musik Simbabwes, z. B. beim Jazz, ihren Platz gefunden.

Verweilen Sie doch ein wenig und lauschen den melodischen Klängen der Mbira: