Spendenaufruf für Bischof Nyandoro in Gokwe/Simbabwe

WhatsApp von Bischof Nyandoro:
„Corona bringt uns bereits um und wir haben keine Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und einige andere nützliche Materialien. Wir halten nur soziale Distanz und Händewaschen mit Seife.“

Dieser Hilferuf erreichte uns von Bischof Nyandoro in der Provinz Gokwe/Simbabwe, wo die Not besonders groß ist. Zum ehemaligen Leiter des Lehrerseminars Bondolfi pflegen wir enge Kontakte, dieser wurde 2018 von der römischen Kirche zum Bischof ernannt und ist einer von 7 Bischöfen in Simbabwe.

Die Kernen-Masvingo-Gesellschaft sieht dringenden Handlungsbedarf und bittet um Spenden zur Beschaffung von Medikamenten, Desinfektionsmittel und Schutzmasken. Auch ist in einem Krankenhaus eine besonders aggressive Form von Malaria ausgebrochen, in Verbindung mit dem Corona-Virus ist das Schlimmste zu befürchten. Bitte spenden Sie unter dem Stichwort „Gokwe Schutzmasken“ auf das Konto:

Deutsch-Simbabwische Gesellschaft e. V.
Kreissparkasse Steinfurt
DE93 4035 1060 0074 1438 19

Spendenbescheinigungen werden von der Deutsch-Simbabwischen-Gesellschaft ausgestellt – bitte vermerken Sie Name und Anschrift auf Ihrer Spende.

Die KMG verfügt über seriöse Kontakte zu einem Pharma-Lieferanten in Simbabwe, der in den vergangenen Tagen erfolgreich Schutzmasken und Desinfektionsmittel nach Masvingo und Bondolfi geliefert hat. Ein großer Vorteil ist, dass die Überweisung auf die Nelson Mandela Bank erst nach Eingang der Lieferung erfolgt.


Bischof Rudolf Nyandoro bei seinem Besuch in Stetten 2018

 

Schutzmasken und Desinfektionsmittel nach Masvingo und Bondolfi geliefert

Wir freuen uns, dass die ersten Masken und Desinfektionsmittel nach Bondolfi problemlos ausgeliefert wurden. Über einen Pharma-Lieferanten in Simbabwe konnten die Kernen-Masvingo-Gesellschaft 3.700 Schutzmasken (FFP 1) und 1.650 Flaschen Desinfektionsmittel für die Stadtverwaltung Masvingo und die Mission Bondolfi bestellen. Für die Seriosität des Lieferanten spricht, dass die Bezahlung auf die Nelson Mandela Bank erst nach Eingang der Lieferung angewiesen wird. Wir möchten diesen Weg weiter begehen und können nunmehr dringend benötigte medizinische Produkte nach Masvingo  liefern.

WhatsApp 17.04.20, 21:43 von Sr Katharina:
„Liebe Margret, wir haben heute die Pakete aufgemacht. Die Krankenschwestern sagten die Masken sind gut.“

Sr Katharina und Sr Otilie beim Überprüfen von Masken und Desinfektionsmittel


Auch in Masvingo ist die Lieferung mit Schutzmasken und Desinfektionsmittel eingetroffen. Die Freude über unsere Spende ist riesengroß und zum Teil überwältigend – es kamen viele WhatsApp mit Danksagungen.

Angestellte der Stadtverwaltung Masvingo begutachten die Lieferung

Über Twitter erhielt Christian Fleischer folgende Nachricht:
„Mitglieder des Kernen-Masvingo-Vereins mit Sitz in Deutschland haben Masvingo 1.540 x 500 ml Desinfektionsmittel und 160 Schachteln mit Gesichtsmasken gespendet. Letztes Jahr spendeten sie einen Krankenwagen und medizinische Ausrüstung, darunter zwei Beatmungsgeräte, die im Isolationszentrum Rujeko eingesetzt wurden.“

Auf der anderen Seite erreichte uns ein dringender Hilferuf aus Gokwe von Bischof Nyandoro, dem früheren Leiter des Lehrerseminars in Bondolfi.

WhatsApp vom 16.04.20, 12:37 von Bischof Nyandoro:
„Corona bringt uns bereits um und wir haben keine Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und einige andere nützliche Materialien. Wir halten nur soziale Distanz und Händewaschen mit Seife.“

Die Kernen-Masvingo-Gesellschaft sieht Handlungsbedarf und prüft, in welcher Weise dem Bischof geholfen werden kann. Möglich wäre ein privater Spendenaufruf, da Mittel der Kernen-Masvingo-Gesellschaft satzungsgemäß nur für Stadt und Provinz Masvingo eingesetzt werden dürfen.

Die katastrophale Situation in Simbabwe

Bericht „Spiegel“ vom 31. März 2020
In Simbabwe ist das Gesundheitssystem nahezu kollabiert. So wurden im Herbst des vergangenen Jahres 435 Mediziner entlassen, weil sie sich für eine angemessene Behandlung eingesetzt hatten. Daraufhin begannen viele Krankenschwestern und Ärzte der öffentlichen Krankenhäuser zu streiken. In einem Statement der Ärzteschaft ist von einem „stillen Genozid“ die Rede, der an der Bevölkerung Simbabwes begangen werde. Selbst Menschen mit eigentlich heilbaren Krankheiten oder Verletzungen sterben, weil sie nirgendwo behandelt werden können. In vielen Krankenhäusern gibt es nicht mal mehr Bandagen, Spritzen oder Operationshandschuhe. Von Medikamenten, Beatmungsgeräten oder Covid-19-Tests ganz zu schweigen. Auch deshalb könnten die bislang registrierten Corona-Fälle in Simbabwe noch so gering sein (Johns Hopkins University 12.04.2020: 14 Infizierte, davon 3 Verstorbene).

Gleichzeitig ist die Bevölkerung extrem geschwächt und traumatisiert. Diktator Robert Mugabe wurde Ende 2017 nach 37 Jahren an der Macht vom Militär abgesetzt. Seitdem hat sein Nachfolger Emmerson Mnangagwa das Land nach und nach in den Ruin getrieben. Ständige Preis- und Steuererhöhungen, Mangel an Grundnahrungsmitteln, Misswirtschaft und Korruption setzen der Bevölkerung zu. Die Uno warnte vor „von Menschenhand geschaffenen Hungertoden“. 60 Prozent der 14 Millionen Menschen in Simbabwe sollen unter Nahrungsmittelengpässen leiden oder sich Nahrung nicht mehr leisten können. Viele Menschen haben kein geregeltes Einkommen und leben von dem, was sie täglich verdienen. Sie können keine Lebensmittel für mehrere Wochen kaufen. Noch dazu sollen sich die Preise einiger Produkte nun wegen der starken Nachfrage verdoppelt haben.“

Die Kernen-Masvingo-Gesellschaft leistet Hilfe im Bereich ihrer Möglichkeiten, die in Masvingo dankbar angenommen wird. Auch die Erste-Hilfe- und Rettungs-Ausrüstung aus dem Container-Versand wird jetzt im Isolations-Centre eingesetzt, wie uns der Townclerk von Masvingo über WhatsApp mitteilte.

Angestellte der Stadt Masvingo begutachten das Sanitäts-Equipement aus Kernen (RU)

Masvingo bereitet sich auf das Virus vor

Sonntag, 05. April 2020

Die beiden Bilder wurden über WhatsApp aktuell aus Masvingo übermittelt und zeigen die Vorbereitungen gegen das Corona-Virus.

Aufstellung von mobilen Waschbecken für die Stadtbewohner zum Händewaschen

Angestellte mit Mundschutz vor dem Health Zentrum der Stadt Masvingo

Beatmungsgeräte für Masvingo aus dem Container-Versand

Gesundheitspersonal in Masvingo erprobt,
wie man die persönliche Schutzkleidung anzieht

Wir freuen uns über die positive Resonanz aus Masvingo, anlässlich der 2019 im Container versendeten Beatmungsgeräte. Ausschuss und Vorstand der Kernen-Masvingo-Gesellschaft sind mit den Schwestern der Mission Bondolfi und der Gemeindeverwaltung Masvingo über E-Mail, WhatsApp, SMS und Mobiltelefon in engem Kontakt und bemühen sich intensiv, Hilfestellung zu leisten.

WhatsApp-Nachricht vom Townklerk Masvingo am 29.03.2020: „Hallo Christian. Masvingo hat bisher keinen positiven Fall von COVID-19 gemeldet. Unsere Stadt empfängt jedoch viele Besucher über Südafrika und es wird sehr geschätzt, wenn Sie irgendeine Form von Unterstützung von Kernen mobilisieren können.Vielen Dank von der Stadt für die 2 Beatmungsgeräte, die zu den letzten medizinischen Geräten gehörten, die 2019 geliefert wurden. Wir haben sie in die Einrichtung gebracht, in der COVID-19-Patienten in der Stadt behandelt werden.“

 

 

 

 

 

 

 

Behelfs-Mundschutz für Masvingo zum Selbernähen

Vergangene Woche standen in der StZ zur Corona-Krise beunruhigende Nachrichten. „Für Länder etwa in Afrika, wo die soziale Distanz sich kaum durchsetzen lässt, steht Schlimmes zu befürchten. Da werden wir im Sommer Bilder sehen, die wir nur aus Kinofilmen kennen“, so der Virologe Christian Drosten.

Wir stehen in engem Kontakt mit den Schwestern, wie die nachfolgenden Chat-Auszüge vom 27.03.20 zwischen Margret Thumm-Jorge, Sr. Katharina/Bondolfi und Sr. Helen/Pretoria (ehemalige Oberin Mission Bondolfi) zeigen:

Liebe Margret,
Ich war heute in Masvingo zum einkaufen aber bekam kein Maismehl keinen Zucker und kein Cooking Oil in OK Mart. In anderen Geschäften konnte ich nicht mit der Visa Karte bezahlen. Zum Glück habe ich noch genügend für die Kinder im Shelter. Vielen Dank für das Foto (Anm.: Nähanleitung). Die Schulen sind alle geschlossen auch das College. Wir bleiben jetzt ganz im Haus. Unsere Angestellten schicken wir auch heim. 
Liebe Grüße bleib gesund. Sr. Katharina

Liebe Sr. Helen,
Hier nähen schon viele Leute Schutzmasken, eine Anleitung dafür war gestern bei uns in der Zeitung. Vielleicht hilft das ja wenigstens ein kleines bisschen … denkst du, dass die Studentinnen des Lehrerseminar Sr. Katharina helfen können, welche zu nähen, Maschinen mit Zubehör haben wir ja geschickt.

Antwort von Sr. Helen
Sehr gut! Otilia (Anm.: Oberin Mission Bondolfi) muss da mitmachen!!!


Nähanleitung aus der Stuttgarter Zeitung

Nachdem im Herbst des vergangenen Jahres über 40 fachmännisch reparierte und gewartete Nähmaschinen im Container in Bondolfi ankamen, sind Nähanleitungen sehr willkommen. Auch  leisten wir Geldüberweisungen, um das Notwendigste für den täglichen Bedarf zu besorgen.
RU

Südafrika plant den Bau eines Zauns entlang der Grenze zu Simbabwe

Über „WhatsApp“ erreichte uns eine Mitteilung von Bischof Rudolf Nyandoro aus Gokwe/Simbabwe. Dieser ist uns als ehemaliger Rektor des Lehrerseminars in Bondolfi bestens in Erinnerung – wir halten nach wie vor Kontakt zu ihm. So erhielt Bischof Nyandoro einige Hilfsgüter aus dem Container, der im vergangenen Jahr Masvingo erreichte. Der Bischof berichtete, dass es etwas geregnet hat, jedoch zu wenig für eine gute Ernte. Das Corona-Virus ist in Südafrika und würde bald nach Simbabwe übergreifen (das Johns Hopkins Universität meldete am 22.03. für Südafrika 240 Infizierte).

Aktuellen BBC News ist zu entnehmen, dass Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa eine nationale Katastrophe wegen des Corona-Virus erklärt hat, inzwischen gibt es dort 3 Infizierte. Auch wurden alle für den 18. April geplanten Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag verschoben und öffentliche Versammlungen von mehr als 100 Personen verboten. Das Verbot gilt 60 Tage lang für Versammlungen in der Kirche, Hochzeiten und Sportveranstaltungen, ebenso werden Schulen und Bildungseinrichtungen geschlossen.

Südafrika plant den Bau eines Zauns entlang der Grenze zu Simbabwe, um zu verhindern, dass infizierte Personen und Migranten ohne Papiere ins Land kommen. Gleichzeitig wird die Schließung der meisten Grenzübergänge angeordnet. An der Grenze zu Beitbridge, dem Hauptübergang zwischen den beiden Nationen, würde ein 1,8 m hoher Zaun errichtet, der sich über 20 km erstreckt. Hunderttausende Simbabwer leben in Südafrika, viele flohen vor politischer Gewalt und einem wirtschaftlichen Zusammenbruch nach Einführung des umstrittenen Landreformprogrammes vor 2 Jahrzehnten. Südafrika versucht seit langem, die Migration aus Simbabwe und anderen Teilen Afrikas zu verhindern, um Arbeitsplätze für seine eigenen Bürger zu schaffen.
RU

Neuigkeiten von Bischof Nyandoro und aus Simbabwe

Über „WhatsApp“ erreichte uns eine kurze Mitteilung von Bischof Rudolf Nyandoro aus Gokwe/Simbabwe. Dieser ist uns als ehemaliger Rektor des Lehrerseminars in Bondolfi und als Father Rudolf bestens in Erinnerung – wir halten nach wie vor Kontakt zu ihm. So erhielt Bischof Nyandoro einige Hilfsgüter aus dem Container, der im vergangenen Jahr Masvingo erreichte. Der Bischof berichtete, dass es etwas geregnet hat, jedoch zu wenig für eine gute Ernte. Das Corona-Virus ist in Südafrika und würde bald nach Simbabwe kommen (nach Informationen der Johns Hopkins Universität vom 19. März 2020 gibt es in Südafrika 150 Infizierte).

Aktuellen BBC News ist zu entnehmen, dass Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa eine nationale Katastrophe wegen des Corona-Virus erklärt hat, obwohl das Land noch keinen Fall bestätigen muss. Auch wurden alle für den 18. April geplanten Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag verschoben und alle öffentlichen Versammlungen von mehr als 100 Personen verboten. Das Verbot gilt 60 Tage lang für Versammlungen in der Kirche, Hochzeiten und Sportveranstaltungen, ebenso wird die Schließung von Schulen und Bildungseinrichtungen angeordnet.

Südafrika plant den Bau eines Zauns entlang der Grenze zu Simbabwe, um zu verhindern, dass mit Corona-Virus infizierte Personen und Migranten ohne Papiere in sein Hoheitsgebiet gelangen. Gleichzeitig soll die Schließung der meisten Grenzübergänge angeordnet werden. Zu beiden Seiten der Grenze zu Beitbridge, dem Hauptübergang zwischen den beiden Nationen, würde ein 1,8 m hoher Zaun errichtet, der sich über 20 km erstreckt. Hunderttausende Simbabwer leben in Südafrika, viele flohen vor politischer Gewalt und einem wirtschaftlichen Zusammenbruch, nachdem vor fast zwei Jahrzehnten ein umstrittenes Landreformprogramm gestartet hatte. Südafrika hat lange versucht, die Migration aus Simbabwe und anderen Teilen Afrikas zu reduzieren, um Arbeitsplätze für seine eigenen Bürger zu schaffen.

Verbreitung des Corona-Virus
Johns Hopkins University (Stand 25.03.2020)
– Südafrika: 709 Infizierte
– Simbabwe: 3 Infizierte, davon 1 Verstorbener
(RU)

Brunnen für das Dorf Sipambi bei Bondolfi

Auf der Jahreshauptversammlung, die leider ausfallen musste, wollten wir neben den bekannten Problemen in Masvingo und Bondolfi mal wieder etwas Positives berichten. Wir haben in einem Dorf nahe Bondolfi einen Brunnen bohren lassen und zur Freude aller stieß man tatsächlich auf Wasser. Eine Handpumpe wurde installiert und gleich ausprobiert. Die Frauen im Dorf können es kaum glauben, nun haben sie Wasser direkt vor Ort. Das eröffnet ganz neue Perspektiven, denn jetzt entfällt der weite Weg zur nächsten Wasserstelle. Alles Wasser zum Kochen, Waschen und für den Garten musste mühsam und kilometerweit her getragen werden. Auch ergibt sich jetzt die Möglichkeit, in der Trockenzeit viel mehr im eigenen Garten anzubauen.

Für den neuen Brunnens ist eine ortsansässige Familie zuständig, die bei Beschädigungen für Wartung und Reparatur sorgt – das Wasser darf von allen Dorfbewohnern genutzt werden. (MTJ)

Die bereitstehenden
Wasser-Kanister werden
befüllt

Die Brunnenbohrung – zum Abspielen des Videos auf den Pfeil klicken

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